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HafenCity-WG – Zusammen(er)leben auf Zeit

Menschenrechte, Nachhaltigkeit und Verantwortung: Zum Ausklang des Umwelthauptstadtjahres in Hamburg zogen 25 junge Menschen aus Hamburg und Krasnojarsk im Rahmen eines Jugendaustauschexperiments für zwei Wochen in eine Wohngemeinschaft auf Zeit.

Es ist eine ausgefallene Wohngemeinschaft in außergewöhnlicher Lage gewesen: Zwischen hippen Lofts und repräsentativen Firmenzentralen lag die deutsche Ryvar längs der russischen Shtandart im Traditionsschiffhafen unterhalb der Elbphilharmonie in der HafenCity mit ungewohnter Besatzung an Bord. Vom 29.12.2011 bis zum 14.01.2012 wohnten hier 25 neugierige junge Menschen aus Hamburg, Frankfurt, Berlin und dem sibirischen Krasnojarsk und setzten sich gemeinsam mit Herausforderungen und Fragestellungen der Gegenwart und Zukunft auseinander. 

Die HafenCity-WG war das Experiment, die Themen Menschenrechte, Nachhaltigkeit und Verantwortung nicht nur theoretisch zu erarbeiten, sondern im eigenen Mikrokosmos der Bord- und WG-Gemeinschaft praktisch zu erleben und gewonnene Erkenntnisse und Erfahrungen beispielhaft umzusetzen.

Gemeinsam wurden die jeweiligen kulturellen Festtage wie Neujahr und russische Weihnachten zelebriert, thematisch gearbeitet und auch der „ganz normale Alltag“ mit Kochen und Spülen auf engstem Raum gemeistert. Was ist gerecht? Was ist fair? Was ist nachhaltig? 

Die Teilnehmenden übernahmen einen großen Teil der Verantwortung für das Gruppenleben und die Programmgestaltung selbst. Wissen und Kompetenzen wurden untereinander ausgetauscht, oder falls gewünscht, Experten „mit ins Boot geholt“. So sind u.a. der Lesben- und Schwulenverband Hamburg, Vertreter des Lieferservices „Bio-Hoflieferant“ und den Frauenrechtlerinnen „Terre des femmes“ vor Ort gewesen, um sich den neugierigen Fragen zu stellen. 
Als Großstadtreporter in Hamburg recherchierten die Teilnehmenden das Thema Menschenrechte dagegen ganz aktiv draußen vor Ort. Das Prinzip der Nachhaltigkeit wurde bei einer Exkursion in die Lüneburger Heide unmittelbar untersucht. Welche Verantwortung jeder einzelne trägt oder tragen kann, ist Gegenstand der Zeitzeugengespräche in der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen gewesen.

Zu guter Letzt kam auch das Feiern natürlich nicht zu kurz. Mit Freunden und Familien wurde am Freitag, dem 13. Januar gemeinsam Resümee gezogen, Abschied genommen und zusammen zur Musik der Band Aerodice getanzt.

Ein Wiedersehen gab es für alle im Juli in Krasnojarsk, als die WG sich zum „Sommer in Sibirien“ traf und den Faden wieder aufnahm.

Unsere Partner und Förderer

Unser russischer Partner ist die Organisation Interra. Das Projekt wird unterstützt durch die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration sowie das Segelschiffprojekt Shtandart.